Tabea Schmid im 3000m Finale der U20-EM | © ÖLV / Coen Schilderman

10.08.2025 | Tampere (FIN) | Tabea Schmid und Leonie Haller überzeugten vergangene Woche bei der Leichtathletik-U20-Europameisterschaft in Tampere: Tabea Schmid lief im 3000-Meter-Finale persönliche Bestzeit und wurde Zehnte, Leonie Haller überraschte mit dem Finaleinzug im Speerwurf und belegte im Finale Rang elf.

Angefeuert vom österreichischen Team und ihrer Familie lief Tabea Schmid am letzten Wettkampftag ein mutiges 3000-Meter-Finale und belohnte sich mit Platz zehn sowie einer erneuten persönlichen Bestzeit von 9:28,81 Minuten. Bereits im Vorlauf hatte die Mödlingerin ihre Bestleistung um über sieben Sekunden auf 9:31,32 Minuten verbessert – eine starke Entwicklung nach Platz 26 in der Entry List. „Der zehnte Platz und zweimal Bestleistung bei einer EM zu laufen ist echt unglaublich. Ich freu mich einfach riesig“, strahlte Tabea im Ziel. Trainer Stefan Schmid, früher selbst erfolgreicher Hindernisläufer und 2018 U20-WM-Finalist in Tampere, zeigte sich hochzufrieden: „Es war eine tolle Saison von Tabea mit einer großartigen U20-EM. Mit Matura und Aufnahmeprüfungen für die Uni war die Vorbereitung nicht immer einfach. Umso stolzer bin ich auf ihre Leistungen.“ 

Haller überraschte mit EM-Finale
Leonie Zoé Haller qualifizierte sich in der Speerwurf-Qualifikation mit 48,56 Metern, nur neun Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung, souverän als Neunte fürs Finale. Dort erreichte sie mit 45,00 Metern Rang elf und verbesserte sich damit deutlich gegenüber ihrem Melderang (Platz 28). Als Athletin des jüngeren Jahrgangs zeigte sie konstante Würfe, verpasste die Top-8 nur knapp und musste nach einem Umknöcheln ihren dritten Finalversuch abbrechen. „Mit dem 11. Platz bin ich trotzdem sehr zufrieden. Es war eine tolle Erfahrung, eine super Stimmung und ein echt cooles Stadion“, resümierte die Niederösterreicherin. Nach Platz 13 beim EYOF 2023 und Platz 12 bei der U18-EM 2024 feierte Haller damit ihr zweites großes Finale und ihre bislang beste internationale Platzierung. Sie tritt damit in die Fußstapfen von Europameisterin und Sportlerin des Jahres Victoria Hudson, die bisher als einzige ÖLV-Speerwerferin ein U20-EM-Finale erreicht hatte.

Vom ULC-Kindertraining zur U20-EM
Während Tabea schon früh den Laufsport für sich entdeckte – nach Stationen im Ballett, Turnen und rhythmischer Sportgymnastik –, kam Leonie über die Kindergruppe in der Mödlinger Sportmittelschule zur Leichtathletik. „Tabea wollte immer schon laufen, das Springen und Werfen hat sie nie wirklich begeistert“, erinnert sich Trainer Stefan Schmid. Kein Zufall: Auch ihre Eltern sind dem Laufsport verbunden, lernten sich auf der Leichtathletikanlage kennen und Vater Johannes startete 1989 selbst bei einer U20-EM. Leonie zeigte früh ihr Talent für den Speerwurf. Bereits in der U14 schleuderte sie den Vortex deutlich weiter als ihre Alterskolleginnen. 2022 verbesserte sie den österreichischen U16-Rekord und trainiert seither auch unter der Betreuung von Trainer-Ass und Leistungssport Austria Geschäftsführer, Gregor Högler.

Nach den Erfolgen in Finnland genießen beide Athletinnen nun eine kurze Sommerpause. Im Herbst beginnt bereits die Vorbereitung auf die nächste Saison, auch begleitet von wichtigen Weichenstellungen abseits der Leichtathletik: für Leonie geht es ins Maturajahr an der Liese-Prokop-Privatschule, Tabea startet nach ihrer erfolgreich absolvierten Matura in der Südstadt ins Studienleben.

Bericht von Stefan Schmid

European Athletics U20 Championships
U20 EM | Tampere 2025

Einleitungsbild: Tabea Schmid und Leonie Zoé Haller bei der U20-EM in Tampere | © Privat / Stefan Schmid
Beitragsbild: Tabea Schmid im 3000m Finale der U20-EM | © ÖLV / Coen Schilderman

Bilder honorarfrei verwendbar bei entsprechender Nennung.

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