ULC Riverside Mödling, Pauline Leger

10.-11.09.2022 | Götzis | Die letzte große Nachwuchsmeisterschaft des Jahres. Ein großes ULC-Team. Erfolge so weit das Auge reicht - in Summe 6× Gold, 3× Silber, 7× Bronze sowie zehn weitere Top-6-Plätze. Und zusätzlich noch eine österreichische U16-Bestleistung im Speerwurf durch Leonie Zoe Haller mit 51,13 Meter. Noch nie zuvor hatte eine U16-Athletin in Österreich über 50 Meter geworfen. Die Details findet ihr umseitig:

Viel weibliches Hürdengold an Tag 1

In der weiblichen U20-Klasse waren es Anja Dlauhy und Pauline Leger, die sich mit Hürdengold schmücken durften. Anja war vor ihrem Vorlauf über 100 Meter Hürden etwas mich sich beschäftigt, da sie vom Stadionsprecher als Titelfavoritin vorgestellt wurde. Nach verhaltenem Start gewann sie ihrem Vorlauf in 14,84 Sekunden. Im Finale lief sie deutlich freier und holte sich in starken 14,37 Sekunden den österreichischen Meistertitel der U20. Pauline verpasste im Kurzhürdensprint um drei Tausendstelsekunden den Einzug ins Finale.
Umso besser lief es für Pauline über 400 Meter Hürden. Dort nutzte die 19-Jährige ihre Chance und spulte die Stadionrunde inklusive der Hürden in guten 65,58 Sekunden ab. Mit eineinhalb Sekunden Vorsprung ließ sich Pauline die Goldmedaille umhängen.
Hürdengold Nummer drei gab es in der U16-Klasse. Nicola Schönauer, die über weite Strecken der Saison mit leichten Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, war rechtzeitig für die ÖM U16 wieder in Form gekommen. Bei ihrem zweiten Rennen über 300 Meter Hürden lässt sich hürdentechnisch noch einiges Potential erkennen. Gleichzeitig deutete sie aber auch ihr Potential über diese Strecke an. Sie gewann mit 45,69 Sekunden mit mehr als einer halben Sekunde.
Die vierte Medaille des ersten Tages ging ebenfalls auf das Konto einer ULC-Athletin. Tabea Schmid konnte die besprochene Taktik in einem mittelschnellen Rennen gut umsetzen. In der Zielkurve noch auf Platz fünf liegend, setzte Tabea zu einem fulminanten Schlusssprint an, überholte drei Konkurrentinnen und finishte auf Platz zwei. Zusätzlich zu Silber gab es mit 2:16,15 Minuten eine persönliche Bestleistung.

Darüber hinaus gab es einige weitere erfreuliche Platzierungen. Daniel Muster belegte im Stabhochsprung der männlichen U20-Klasse den vierten Platz. Nach einer Coronaerkrankung zwei Wochen vor Beginn der Meisterschaften war die Erwartungen keine großen. In der letzten Zeit sprang Daniel nur aus kurzem Anlauf, in Götzis zeigte er sehr gute Versuche über 3,70 Meter und 3,90 Meter. An der Höhe von 4,10 Meter scheiterte er zweimal knapp. Quentin Cserveny kam über 400 Meter Hürden in 64,36 Sekunden auf den fünften Platz. Chinomnso Nnamdi rundete das Ergebnis der U20-Klasse ab. Über 200 Meter sprintete der Wiener zur neuen Saisonbestleistung von 23,08 Sekunden und Platz sechs. Im Diskuswurf  belegte Daniel mit 31,31 Meter den 14. Platz.
Bei den U20-Mädchen hatte Muriel Wohlrab ebenfalls mit einer langen Saison zu kämpfen. Mit 27,71 Sekunden kam sie bei Weitem nicht an ihr Potential und belegte Platz acht. Maxima Krause ließ die 200 Meter aufgrund leichter Oberschenkelprobleme aus. Anja zeigte im Weitsprung wie schon die ganze Saison ausgezeichnete Sprünge, der Ausreißer nach oben blieb leider aus. Bei einem gültigen Versuch auf 5,62 Meter verfehlte sie das Brett leider komplett. Emily Kotzian war vor ihrer ersten österreichischen Meisterschaft sehr nervös, weswegen sie nicht ganz an ihre bereits gezeigten Leistungen im Diskuswurf anknüpfen könnten. Die belegte mit 26,77 Meter den neunten Platz.
Nikola Jörgl hatte ihren Start über 80 Meter Hürden verschlafen. Danach fand sie jedoch ihren Rhythmus und sprintete zu neuer persönlicher Bestleistung von 12,84 Sekunden. Das Finale verpasste sie um acht Hundertstelsekunden. Trainingskollegin Leonie belegte nach 13,03 Sekunden den zehnten Platz. Bei ihrer ersten österreichischen Meisterschaft waren Theresa Holzer und Ronja Reichl entsprechend nervös. Beim Einspringen hatten sie noch einige Probleme, die sie im Wettkampf aber ausbügeln konnten. Theresa übersprang 2,20 Meter und belegte zusammen mit zwei anderen Athletinnen den geteilten fünften Platz. Ronja kam mit 2,00 Meter auf Platz neun. Im Weitsprung erreichte Nikola 4,89 Meter im dritten Versuch. Bei ihren drei Finalversuchen gelang zwar keine Verbesserung mehr, in der Endabrechnung bedeutete dies Platz acht.

Christoph, Leonie und Mädchenstaffel mit noch mehr Gold

Die herausragende Leistung des zweiten Tages – nicht nur aus Vereinssicht – lieferte Leonie im Speerwurf der U16 ab. Nach zwei soliden Eröffnungsversuchen auf 44,19 Meter und 42,92 Meter wurde Leonie nicht unruhig. Sie behielt die Nerven und schleuderte im vierten Versuch den 400 Gramm schweren Speer auf 51,13 Meter - neue österreichische U16-Bestleistung. Zum ersten Mal in der Geschichte der österreichischen Leichtathletik hatte somit eine U16-Athletin den Speer über 50 Meter weit geworfen. Eine weitere Goldmedaille ging auf das Konto von Christoph Gruber. Während der letzten Zeit wurde am Start gefeilt. Im Vorlauf hätte das beinahe zu einem "Bauchfleck" beim Start geführt. Mit 11,90 Sekunden qualifizierte er sich für das Finale der besten Sechs. In diesem erwischte er den Start deutlich besser, konnte das Tempo auch gegen Ende der 100 Meter hochhalten und in guten 11,59 Sekunden den österreichischen Meistertitel gewinnen. "Aller guten Dinge sind Drei." Die U20-Staffel in der Besetzung Pauline, Anja, Maxima und Muriel wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Auch wenn Maxima und Muriel nicht mehr in bester Form waren, konnten die vier jungen Damen mit drei Zehntelsekunden Vorsprung gewinnen.
Die U16-Mädchen wollten es ihren U20-Vereinskolleginnen gleich machen. Das U16-Quartett lief zum ersten Mal in der Besetzung Mara Müller, Nicola, Nikola und Lea Kassl. Die Übergaben wurden im Training am Donnerstag noch eifrig einstudiert und klappten ausgezeichnet. In 51,49 Sekunden belegten die Nachwuchssprinterinnen den zweiten Platz. Der ULC war auch der einzige Verein, der eine zweite Staffel aufstellen konnte. Die nächsten vier Girls – Carolina Calvo Villalain, Lilly Rezny, Klara Dünser und Theresa Holzer – liefen in 52,60 Sekunden auf den fünften Platz und durften somit auch zur Siegerehrung. Über eine zweite Silbermedaille durfte Tabea über 1.500 Meter jubeln. Dem Antritt von Katharina Stöger aus Salzburg konnte Tabea nicht ganz folgen. Sie wurde souverän Zweite in ihrem ersten U18-Jahr.
Nachdem es noch keine Bronzemedaille am ersten Tag zu bejubeln gab, holte das ULC-Team gleich sieben am zweiten Tag. Chinomnso erzielte die viertschnellste Zeit in den Vorläufen über 100 Meter. Im Finale gelang dem 18-Jährigen eine großer Leistungssprung. Er steigerte seine persönliche Bestleistung auf 11,05 Sekunden und eroberte damit auch noch die erste Bronzemedaille des Wochenendes. Ebenso Bronze gewann Anja im Hochsprung der U20. In Götzis übersprang sie 1,66 Meter. Nach seinem Goldcoup über 100 Meter legte Christoph über 300 Meter nach. Er profitierte etwas vom Sturz eines Konkurrenten und durfte sich nach 38,49 Sekunden über Bronze freuen. Ebenso Bronze gewann die 4×100 Meter Staffel der U16-Jungs, die in der Besetzung Karem Ahmed, Christoph, Lucas Gschier und Simon Ritzer angetreten ist. Über 1.000 Meter zeigte Klara nach Platz vier über 300 Meter Hürden eine noch stärkere Leistung. In 3:01,74 Minuten verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung und eroberte Bronze. Mit dieser Leistung verbesserte sie ebenso den U16-Vereinsrekord über diese Strecke. Eine wahre Talentprobe lieferte U14-Athletin Lea ab, die in 3:09,46 Minuten den siebten Platz belegte und ein Versprechen Richtung Zukunft gab. Ein weiteres U14-Talent, Theresa, übersprang im U16-Hochsprung 1,53 Meter und durfte sich auch in der U16 bereits über ihre erste Medaille freuen. Leonie übersprang dieselbe Höhe – jedoch mit mehr Fehlversuchen – und landete auf Platz sieben. Die siebte Bronzemedaille gewann Leonie im Kugelstoß der U16. Sie kam mit 10,94 Meter nahe an ihre persönliche Bestleistung. Nikola kam mit 10,03 Meter auf den sechsten Platz.

Weitere hervorzuhebende Leistungen waren die 300 Meter von Nikola, die bis zum Ende um jede Hundertstelsekunde gekämpft hatte. In der Endwertung standen 43,07 Sekunden und Platz fünf. Nicola wurde mit 43,47 Sekunden gute Achte. Auch Mara zeigte wieder ein ansprechendes Langsprintrennen. Sie kam auf 43,88 Sekunden und Platz elf. Lilly und Caro belegten mit 44,97 Sekunden bzw. 45,04 Sekunden die Plätze 14 und 15. Über 100 Meter konnte sich keine U16-Athletin für das Finale qualifizieren. Lea kam auf starke 13,52 Sekunden, Nikola auf 13,63 Sekunden und Mara auf 13,82 Sekunden.
Starke Laufleistungen gab es auch bei den U16-Jungs zu bejubeln. Die U14-Athleten, Lucas und Karem, zeigten in einem fantastischen Rennen auf und liefen neue persönliche Bestleistungen. Ihre Zeiten lauteten 2:57,60 Minuten und 2:58,93 Minuten. Simon kam in 3:09,92 Minuten auf Platz 19.
Maxima kam im Vorlauf über 100 Meter auf 12,88 Sekunden. Sie hatte einen starken Beginn und musste erst auf den letzten Metern nachlassen. Sie verpasste den Finaleinzug um 0,08 Sekunden. Im Kugelstoß der U20 konnten unsere beiden Athletinnen, Emily und Leonie Bisanz, mit 9,69 Meter und 9,65 Meter nicht ganz an ihre pBs anknüpfen. Sie belegten die Plätze sieben und acht. Im Hochsprung zeigte Emily eine bessere Leistung und übersprang 1,50 Meter. Sie verpasste 1,55 Meter nur 2× ganz knapp.
Abschließend wollen wir den Bericht mit einer persönlichen Bestleistung in der U20-Klasse. Daniel warf den 800 Gramm schweren Speer nach einem soliden Auftaktversuch sowie einem bereits sehr guten Versuch auf die neue persönliche Bestleistungsweite von 47,42 Meter. Dafür gab es den fünften Platz in der U20-Klasse.

Bericht von Raphael Asamer
Fotos von ÖLV / Martina Albel

Bericht (ÖLV, Tag 1) ÖM U16/U20, Götzis, 2022
Bericht (ÖLV, Tag 2) ÖM U16/U20, Götzis, 2022
Bericht (NÖLV) ÖM U16/U20, Götzis, 2022
Fotos (Copyright: ÖLV / Martina Albel) ÖM U16/U20, Götzis, 2022
Ergebnis ÖM U16/U20, Götzis, 2022 

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