ULC Riverside Mödling, Markus Fuchs

16.07.2022 | Eisenstadt | Am Montag dieser Woche war Markus Fuchs vom Bürgermeister sowie der Sportstadträtin der Stadtgemeinde Mödling eingeladen. Der Grund dafür war ein sehr erfreulicher. Denn Markus konnte am 16. Juli in Eisenstadt den österreichischen Rekord über 100 Meter von Andreas Berger einstellen. Nach seinem Saisoneinstieg am 26. Mai sahen nicht nur Experten eine realistische Chance für Markus sich dieses Jahr den Uralt-Rekord über 100 Meter zu sichern. Der alten Rekordmarke von 10,15 Sekunden – im Jahr 1988 von Andreas Berger erzielt – war Markus in St. Pölten mit 10,17 Sekunden so nahe wie seit 2010 niemand mehr gekommen. Nach neun Versuchen, die dem Rekord teilweise sehr nahegekommen waren, sollte es beim zehnten Start nun so weit sein.

Schritt für Schritt zum Rekord in 2022

Markus startete seine Saison 2022 – mit gleich zwei Höhenpunkten mit der Weltmeisterschaft in den USA und Europameisterschaft in München – beim traditionellen Liese Prokop Memorial in St. Pölten. Bereits im Vorlauf kam er dort auf 10,31 Sekunden und verpasste seine persönliche Bestleistung um nur eine Hundertstelsekunde. Im Finale wenig später am Abend pulverisierte der Perchtoldsdorfer seinen Hausrekord, sprintete bei fast optimalen Bedingungen zu 10,17 Sekunden und schrammte nur minimal am österreichischen Rekord vorbei.

Nur eine Woche später setzte Markus seine Saison beim World Athletics Continental Tour-Meeting in Eisenstadt fort. Die vor zwei Jahren errichtete Leichtathletikanlage in Eisenstadt hat sich seitdem den Ruf gemacht schnelle Sprintzeiten zu produzieren. Bei Windstille lief Markus zu 10,26 Sekunden im Vorlauf. Gegen starke internationale Konkurrenz setzte sich Markus im Finale durch und holte sich den Sieg und wichtige Bonuspunkte im Rennen um die EM-Qualifikation in München. Markus‘ Siegerzeit im Finale lautete 10,27 Sekunden.

Von Eisenstadt ging es weiter östlich. In Samorin, nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava gelegen, musste Markus erstmals in dieser Saison einen kleinen Rückschlag in Kauf nehmen. Nach 10,43 Sekunden schied das Aushängeschild des ULC Riverside Mödling im Vorlauf aus. Wenige Tage später wollte Markus in Finnland wieder aufzeigen. Dort wurde er jedoch aufgrund eines Fehlstarts, der mit freiem Auge nicht erkennbar war, disqualifiziert und Markus musste ohne Leistung die Heimreise antreten. Ein nächster Start bei den Balkanmeisterschaften in Rumänien wurde durch eine Krankheit verhindert und die Rekordjagd für kurze Zeit auf Eis gelegt.

Kurz vor den österreichischen Staatsmeisterschaften meldete sich Markus wieder fit. Genau einen Monat nach seinem Saisoneinstieg war er für die Meisterschaften wieder zurück in St. Pölten. Im Vorlauf beeindruckte er die Zuschauer mit dem überlegenen Vorlaufsieg und 10,21 Sekunden bei Windstille – die vermutlich beste Leistung seiner Karriere bis dato. Seine Vorlaufleistung konnte er im Finale nochmals steigern und 10,20 Sekunden auf die St. Pöltener Bahn zaubern.

Das nächste Ausrufezeichen sollte in La-Chaux Fonds in der Schweiz folgen. Das Leichtathletikstadion in der Schweiz liegt auf knapp 1.000 Meter Meereshöhe. Folglich hilft die etwas dünnere Luft, um schnellere Sprintzeiten zu erzielen. Im Vorlauf kam Markus auf 10,39 Sekunden. Kurz vor dem Finale frischte der Wind auf – am Ende etwas zu sehr. Bei +2,4 Meter pro Sekunde Rückenwind sprintete Markus zu 10,09 Sekunden, die jedoch aufgrund des zu starken Rückenwinds nicht als neuer Rekord anerkannt wurden.

Nach einem kurzen Urlaub sollte nun der Tag der Tage folgen. Vor fast 18 Jahren begann Markus seine Leichtathletikkarriere beim ULC Riverside Mödling. Nun, als 26-Jähriger, unternahm er in Eisenstadt die Versuche neun und zehn auf den Rekord. Im Vorlauf war der Wind wie in der Schweiz wieder zu stark. Bei +3,1 Meter pro Sekunde lief Fuchs 10,08 Sekunden. Später am Abend flaute der Wind etwas ab, war jedoch noch leicht da. Markus erwischte den Start ausgezeichnet und fand einen ausgezeichneten Rhythmus. Bei Überquerung der Ziellinie blieb die Zeit nach 10,15 Sekunden stehen. Markus konnte somit den bestehenden österreichischen Rekord egalisieren und darf sich als schnellster Österreicher aller Zeiten bezeichnen. Als Nebeneffekt unterbot er mit seiner Zeit auch noch das Limit von 10,16 Sekunden für die Europameisterschaft in München.
Er selbst sagte zu seinem Auftritt in Eisenstadt: "Ich hatte die ganze Saison schon das Gefühl, dass ich so eine Leistung in mir habe. Ich bin froh, dass es jetzt geklappt hat, nachdem ich ein paar Mal knapp vorbeigeschrammt bin. Das nächste Ziel ist es den Rekord nochmal zu verbessern und alleiniger Rekordhalter zu sein. Nächste Woche geht es für den nächsten Trainingsblock nach Zürich zu meiner Trainingsgruppe, um mir den letzten Schliff für die EM in München zu holen."

Vorstellung beim Bürgermeister

Eine solche Leistung bleibt natürlich nicht lange unentdeckt. Alle größeren Zeitungen und Nachrichtenmedien berichteten vom schnellsten Österreicher aller Zeiten. Aufgrund dieser außergewöhnlichen Leistung ließen es sich auch der Bürgermeister unserer Vereinsheimat, Hans Stefan Hintner, sowie die Sportstadträtin in Mödling, Anna Theres Teichgräber, nicht nehmen Markus zu seiner Leistung zu gratulieren.
Am Montag kamen somit die beiden zuvor genannten, Markus und seine Freundin Teresa sowie Ex-Bahnrad-Weltmeister Roland Königshofer, unser sportlicher Leiter Christian Ielchici und Ehrenobmann Jürgen Vancl für einen kurze Medientermin in Mödling zusammen. Dabei wurde Markus von Herrn Hintner und Frau Teichgräber das Verdienstkreuz in Gold der Stadtgemeinde Mödling überreicht.

An dieser Stelle möchten wir auch die Gelegenheit nutzen und uns für die langjährige Unterstützung durch die Stadtgemeinde sowie Unterstützung durch den Roland Königshofer Sportsfond bedanken. Diese langfristige Unterstützung seitens der Politik ermöglicht es uns diesen langfristigen Talentaufbau durchzuführen und wie im Fall von Markus durch herausragende sportliche Leistungen einen kleinen Teil wieder zurückzugeben.

Bericht von Raphael Asamer
Fotos von Stadtgemeinde Mödling und ÖLV/Philipp Unfried

Bericht (ÖLV) Go to Munich and Colombia, Eisenstadt, 2022
Bericht (NÖLV) Go to Munich and Colombia, Eisenstadt, 2022
Bericht (NÖN) Go to Munich and Colombia, Eisenstadt, 2022
Bericht (Mödling.at) Go to Munich and Colombia, Eisenstadt, 2022
Bericht (Mödling.at) Verleihung Verdienstkreuz Gold, Mödling, 2022
Ergebnis Go to Munich and Colombia, Eisenstadt, 2022

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