ULC Riverside Mödling, Samuel Szihn

25.-26.06.2022 | St. Pölten |  Der Höhepunkt der nationalen Leichtathletiksaison fand dieses Jahr deutlich früher als in den letzten Jahren statt. Der Grund dafür ist der Wettkampfkalender im Sommer, der mit internationalen (Nachwuchs-)Meisterschaften vollgepackt ist. Das Team des ULC Riverside Mödling konnte an beiden Wettkampftagen 3 Staatsmeistertitel, 1 ÖM-Titel, 7 weitere Medaillen (4 x Silber, 3 x Bronze) sowie 1 weitere Top-6-Platzierungen erzielen.

Markus und Samuel siegen in überzeugender Manier - 5 Medaillen an Tag 1

Die erste Goldmedaille der diesjährigen Staatsmeisterschaften eroberte Samuel Szihn im Weitsprung. Er eröffnete den Weitsprung mit einem überragenden 7,61 Meter-Sprung. Mit jedem seiner gültigen Sprünge von 7,61 Meter - 7,49 Meter - 7,50 Meter und nochmals 7,61 Meter hätte er den Weitsprung gewonnen. Dies bedeutete selbstverständlich eine neue österreichische Jahresbestleistung. Was für eine Erleichterung nach den vielen Wehwehchen in diesem mühsamen Frühjahr.
Nach einer Disqualifikation in Turku und einem "DNS" wegen Krankheit, wollte Markus Fuchs die Staatsmeisterschaften dazu nutzen wieder in die Spur zu kommen. Bereits im Vorlauf sorgte der Perchtoldsdorfer für klare Verhältnisse und zeigte mit 10,21 Sekunden bei +0,4 Meter pro Sekunde Rückenwind (als beinahe Windstille) seine Form. Spät fit geworden war Chinomnso Nnamdi. Seie tollen Trainingsleistungen konnte er im 100 Meter-Vorlauf nicht ganz bestätigen, dennoch waren die 11,21 Sekunden ein guter Saisoneinstieg für ihn. Knapp an der Finalqualifikation scheitere der dritte ULC-Sprinter im Bunde, Andreas Meyer. Nach guten 10,80 Sekunden sollten am Ende 0,02 Sekunden auf das Finale fehlen. In diesem Finale zeigte Markus, warum er bereits die längste Siegesserie bei Staatsmeisterschaften über 100 Meter in der Geschichte der österreichischen Leichtathletik hat. 10,20 Sekunden waren eine erneute Machtdemonstration - diesmal bei +0,3 m/s Rückenwind. Wann der österreichische Rekord fallen wird, scheint somit immer mehr zur Frage der Zeit und nicht mehr des "ob" zu sein.

Bereits im ersten Bewerb des Tages waren die ersten Athleten des ULC Riverside Mödling im Einsatz. Über 800 Meter waren Marcel Tobler und Manuel Peczar über die 800 Meter. Während Manuel im langsameren ersten Lauf, diesmal nicht ganz seine Spurtstärke ausspielen konnte, hielt Marcel das Rennen lange spannend und musste erst auf der Zielgeraden den späteren Sieger ziehen lassen. Somit kam für Marcel der ausgezeichnete Platz in 1:52,45 Minuten und für Manuel Platz 13 in 1:57,11 Minuten in die Wertung.
Wie auch Marcel konnte Ben Henkes Silber gewinnen - Ben aber natürlich in "seiner" Disziplin, dem Hochsprung. Ben begann seinen Wettkampf bei 1,80 Meter und übersprang bis inklusive 1,97 Meter jede seiner Höhen (1,80 - 1,85 - 1,88 - 1,91 - 1,94 - 1,97 Meter) direkt im ersten Versuch. Erst bei der Höhe von 2,00 Meter war Schluss. Trotzdem durfte Ben über Silber bei den Staatsmeisterschaften jubeln.

Mit mehreren Verletzungen hatte Theo Stallmeister zu kämpfen, ehe in zuletzt auch noch Corona außer Gefecht setzte. Erst im letzten Training vor den Meisterschaften kam sein OK für einen Start. Umso sensationeller muss daher sein dritter Platz über die 400 Meter in 49,46 Sekunden und seine neue Saisonbestleistung gesehen werden. 

Neben unseren Medaillengewinnern waren noch weitere Athletinnen im Einsatz. Nach ihrem erfolgreichen Siebenkampf in Eisenstadt schaffte Anja Dlauhy über 100 Meter Hürden erstmals in ihrer Karriere die Finalqualifikation. Im Finale belegte sie dann den ausgezeichneten fünften Platz. Pauline Leger, die aufgrund von Krankheit und Universitätsdoppelbelastung noch Trainingsrückstand hat, präsentierte sich im Vorlauf mit 15,03 Sekunden auch wieder mit steigender Formkurve. Hier sollten demnächst auch wieder die ersten Zeit unter der 15-Sekunden-Schallmauer klappen. Im Weitsprung wollte der Knoten nicht ganz aufgehen. Für Anja kam ein neunter Platz mit 5,49 Meter in die Wertung. Über 100 Meter der Frauen mussten sowohl Maxima Krause als auch Muriel Wohlrab ihre Hoffnung im Vorlauf begraben. Maxima belegte nach 12,55 Sekunden im vierten Vorlauf den zehnten Platz, Muriel kam nach 12,64 Sekunden im ersten Vorlauf auf Platz 13.

Nochmal 5 Medaillen am zweiten Tag

Nach fünf Medaillen am ersten Tag sollte dieselbe Anzahl, in einer anderen Verteilung, auch noch am zweiten Tag dazukommen. Nicht zu schlagen und in allen Sprintbewerben - sofern am Start - unantastbar bleibt Markus. Nach dem überzeugenden Titelgewinn über 100 Meter an Tag 1 ließ er sich den Start über die halbe Stadionrunde (200 Meter) an Tag 2 nicht nehmen. Im dirtten und letzten Zeitlauf lag Markus bereits in der Kurve in Führung. Bei leichtem Gegenwind kam er in seinem ersten 200er seit längerer Zeit zwar nicht an seine pB heran, wusste jedoch mit einer guten Zeit von 21,15 Sekunden zu überzeugen. Bereits im ersten Zeitlauf zeigte Andi ein starkes Rennen. In ebenfalls neuer Saisonbestleistung von 22,01 Sekunden belegte er wie schon über 100 Meter erneut den siebten Platz.

Marcel musste über 800 Meter einem wiedererstarkten Raphael Pallitsch (SVS-Leichtathletik) geschlagen geben. Das Duell um die "Krone" über 1.500 Meter lautete erneut Raphael Pallitsch gegen Marcel. Das Rennen wurde wie ein klassisches Meisterschaftsrennen angelegt - es war nicht superschnell aber auch kein absolutes Bummelrennen. Trotzdem konnte Marcel während des Rennens einige Körner sparen, die er dann gekonnt einzusetzen wusste, als das Rennen auf der Schlussrunde deutlich an Fahrt aufgenommen hatte. 200 Meter vor dem Ziel lag Marcel noch auf Platz drei, schob sich eingangs der Zielgerade auf den zweiten Platz und musste erneut erst auf den letzten Metern den Vortagessieger über 800 Meter ziehen lassen. In 3:53,80 Minuten durfte Marcel jedoch über seine zweite Silbermedaille des Wochenendes jubeln.
Ein zweite Silbermedaille bei den Erwachsenen gab es für die 4x100 Meter Staffel. In der Besetzung Nono, Theo, Andi und Samuel klappten alle Wechsel gut. Samuel versuchte auf der Zielgerade alles um noch näher an die führende Zehnkampf-Union heranzukommen - vergebens. Am Ende standen 42,10 Sekunden und der Vizestaatsmeistertitel auf dem Papier.

Auch von den Bronze gefärbten Medaillen durften sich das ULC-Team zwei Stück umhängen lassen. Anja Dlauhy hatte während des Wochenendes mit einem stark verspannten Rücken zu kämpfen. Deswegen konnte sie auch schon über die 100 Meter Hürden und im Weitsprung am Vortag nicht ganz an ihre besten Leistungen anknüpfen. Im Hochsprung biss sie erneut die Zähne zusammen. Nach einem ungültigen ersten Versuch über die Einstiegshöhe von 1,63 Meter fand Anja besser in den Bewerb. Es folgten gültige Versuche über 1,68 Meter und 1,71 Meter, wo dann auch Schluss sein sollte. Trainerin Victoria Schreibeis schätzt deswegen den dritten Platz im Hochsprung sehr hoch ein.
Im Schlussbewerb des Meisterschaftswochenendes stürmte unsere Frauenstaffel über 4x100 Meter aus dem ersten und gewöhnlich langsameren Zeitlauf noch zum 3. Platz. In der Aufstellung Pauline, Anja, Maxima und Muriel spulte das Quartett mit zwei sicheren und einem guten Wechsel die Stadionrunde in 48,23 Sekunden ab. Am Ende gab es eine verdiente Bronzemedaille und die zehnte Medaille des Wochenendes zu bejubeln.

Die Leistungen des zweiten Tages rundeten Muriel und Larissa Matz ab. Muriel agierte nach dem Limit am Mittwoch diesmal etwas verkrampft. Bei leichtem Gegenwind kam Muriel in St. Pölten auf 25,67 Sekunden und unterstrich trotz eines nicht optimalen Laufs ihre aktuell ausgezeichnete Form. Larissa konnte im Gegensatz in einem stark besetzten 1.500 Meter-Rennen auf ganzer Linie überzeugen und nach 4:49,28 Minuten persönliche Bestleistung erzielen und den 14. Platz belegen.

U18-Mädchen mit souveränem Start-Ziel-Sieg

Zwei Mädchentrios waren für den Staffelbewerb über 3x800 Meter der weiblichen U18 eingeplant. An Position eins laufend starteten U14-Athletin Lea Kassl und U16-Athletin Carolina Calvo Villalain das Rennen. Lea setzte sich direkt nach dem Startschuss - ohne Scheu vor älteren und meisterschaftserprobteren Athletinnen an die Spitze des Feldes und drückte dem Rennen ihren Stempel auf. Die 2er-Staffel musste bereits kurz nach dem Start wegen gesundheitlicher Probleme alle Hoffnung begraben. Lea aber spulte nach einer guten ersten Runde eine ebenso beeindruckende zweite Runde ab. Nach knapp 2:28 Minuten übergab sie auf Tabea Schmid. Tabea, die sich während der vergangenen Wochen bereits mit mehreren österreichischen Meistertiteln und Bestleistungen dekorieren konnte, vergrößerte den Vorsprung von knapp 15 Meter auf ca. 80 Meter bei ihrer Übergabe auf Schlussläuferin Nicola Schönauer. Alleine gegen die Zeit war auch auf dem letzten Drittel das Motto der Mädchenstaffel. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Nicola spulte ihre beiden Runden ebenfalls in gewohnter Manier ab und überquerte nach 7:11,25 Sekunden die Ziellinie. Das war die zweitschnellste jemals gelaufene U18-Staffelzeit in der ULC-Vereinsgeschichte, der Langzeitrekord von etwas mehr als 7:10 Minuten hielt jedoch auch diesem Angriff stand.

Bericht von Raphael Asamer (Information von Christoph Pöstinger, Leo Brensberger, Victoria Schreibeis)
Fotos von ÖLV/ Alfred Nevsimal

Vorschau ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18, St. Pölten, 2022
Bericht ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18 (ÖLV, Tag 1), St. Pölten, 2022
Bericht ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18 (ÖLV, Tag 2), St. Pölten, 2022
Bericht ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18 (NÖLV), St. Pölten, 2022
Ergebnis ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18, St. Pölten, 2022
Fotos ÖSTM Freiluft & ÖM Langstaffel U18 (Copyright: ÖLV/ Alfred Nevsimal), St. Pölten, 2022

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