ULC Riverside Mödling, Klara Dünser

12.-13.09.2020 | Südstadt | Schauplatz Nummer zwei an diesem Wochenende waren die österreichischen Meisterschaften der U16-Klasse im BSFZ Südstadt. Mit einer weniger arrivierten aber nicht minder schlagkräftigen Truppe warf der ULC auch hier alles in Waagschale. Allen voran war es Sprinterin Muriel Wohlrab, die sich an den beiden Meisterschaftstagen gleich vier Medaillen sichern konnte – zwei davon glänzten sogar in Gold. Die Details folgen umseitig:

Gold, Silber und Bronze durch Muriel und Christina an Tag 1

Schon am ersten Tag gab es drei Medaillen zu bejubeln. Das Ausrufezeichen setzte die 15-jährige Muriel über 300 Meter. Bei den Landesmeisterschaften fiel der Sieg mit einer Hundertstelsekunde noch sehr knapp. Bei den ÖM wollte Muriel gerne etwas mehr Vorsprung im Ziel haben. Dementsprechend begann sie ihr Rennen deutlich schneller. Bereits eingangs der Zielgeraden – nach 200 Metern – war Muriel in Führung, konnte diesen Vorsprung sogar noch weiter ausbauen. Am Ende blieb die Zeit nach 41,17 Sekunden stehen, was einer Verbesserung von fast sieben Zehntelsekunden entsprach. Gleichzeitig war das auch seit vielen Jahr die schnellste 300 Meter-Zeit einer ULC-U16-Athletin. In ihrem Sog folgte die um ein Jahr jüngere Christina Halla und zeigte, dass auch im kommenden Jahr mit starken Langsprintleistungen zu rechnen sein wird. Christina pulverisierte ihre alte pB ebenso deutlich und belegte nach 42,24 Sekunden Platz drei. Für Muriel war das der erste Einzeltitel und für Christina die erste Einzelmedaille bei einer österreichischen Meisterschaft.

Dem nicht genug legten Muriel und Christina schon zuvor den Grundstein für einen erfolgreichen ersten Tag. Über 80 Meter Hürden lief Erstere bereits im Vorlauf gute 12,08 Sekunden und qualifizierte sich mit der zweitbesten Zeit souverän für das Finale der besten Acht. Ihr gleich tat es Trainingskollegin Christina, die sich mit 12,58 Sekunden ebenfalls für den Endlauf qualifizieren konnte. Muriel steigerte sich im Finale nochmals deutlich. 11,73 Sekunden standen am Ende zu Buche. Das ist die schnellste jemals gelaufene Zeit einer ULC-U16-Athletin über diese Strecke. Christina kam in ihrem ersten Finale bei der U16 auf Platz acht.
Im Bewerb der U16-Jungs, der nicht wie bei den Mädchen über 80 Meter, sondern bereits über 100 Meter Hürden ausgetragen wird, überzeugte Daniel Seidl mit starken 15,41 Sekunden im Vorlauf. Nach einer Tausendstelentscheidung (15,410 vs. 15,411 Sekunden) qualifizierte sich Daniel für seinen ersten Finallauf in der U16-Klasse. Trotz Sturz im Finale ist Platz acht ein Achtungserfolg für den ehrgeizigen Daniel.

Im Hochsprung wollte es für Daniel diesmal nicht so wirklich klappen. Nach zwei ungültigen Versuchen bei der Einstiegshöhe übersprang er diese im dritten Versuch. Danach war jedoch bereits Schluss. Das ergab Platz zehn.
Christina fand im Weitsprung der Mädchen nicht ihre besten Sprünge und belegte in der Endabrechnung mit 4,87 Metern den elften Platz. Denselben Platz belegte Isabel Fabian über 300 Meter Hürden. Isabel steigerte sich deutlich um lief in 51,98 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung. Im Hochsprung übersprang Leonie Zoe Haller 1,45 Meter für Platz zwölf.

Muriel doppelt nach, Klara und 4x100 Meter Staffel überraschen an Tag 2

Nach einem hervorragenden ersten Tag war es abermals Muriel, die für das erste Ausrufezeichen des Tages sorgte. Der Vorlauf über 100 Meter wurde zur klaren Angelegenheit von Muriel, die bei optimalen Bedingungen in 12,41 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung markierte und ihre Anwartschaft auf Titel Nummer zwei an diesem Wochenende untermauerte. Christina kam im zweiten von insgesamt drei Verläufen auf 12,93 Sekunden – für eine Finalqualifikation reichte es leider nicht. Im Finale der besten Acht sollte nach nur 12,27 Sekunden ein riesiger Jubelschrei folgen. Muriel erwischte den Start ausgezeichnet und sprintete unbeirrt die 100 Meter lange Zielgerade entlang. In neuer Vereinsrekordzeit krönte sich Muriel an diesem Wochenende zur Sprintkönigin der U16-Klasse.

Für eine riesengroße Überraschung waren über 1.000 Meter 3:05,53 Minuten ausreichend. U14-Athletin Klara Dünser, die in der Vergangenheit schon mehrmals durch extrem starke Laufleistungen aufgezeigt hatte, nutzte vor knapp eineinhalb Wochen die letzte Chance um das Limit für die ÖM U16 zu laufen, was ihr souverän gelang. Mit einer gehörigen Portion Respekt ging die Noch-U14-Athletin in ihren ersten Meisterschaftsbewerb bei den „Großen“. Diesen Respekt merkte man ihr aber überhaupt nicht an. Ständig im Führungspulk laufend reagierte sie beim Antritt der Favoritin goldrichtig. Sie bog bereits als Zweite auf die Zielgerade ein und sicherte sich in 3:05,53 Minuten Silber. Tabea Schmid belegte in einem sehr schnellen Rennen ebenfalls mit pB (3:10,38 Minuten) Platz neun. Nicht weniger als 16 der besten 18 Läuferinnen erzielte neue Bestleistungen. Hervorzuheben ist die Zeit von Klara insofern, weil es in der Geschichte der österreichischen Leichtathletik erst zwei U14-Athletinnen gab, die über 1.000 Meter schneller waren.
Bei den Jungs durfte sich Daniel über eine neue Bestleistung freuen. In 2:59,07 Minuten blieb Daniel erstmals unter der 3-Minuten-Schallmauer. In der Endabrechnung der beiden Zeitläufe bedeutete dies Platz elf.

Stark verbessert, im Vergleich zu den U16-Landesmeisterschaften, präsentierte sich das Quartett über 4x100 Meter. Die starken Sprinterinnen Muriel und Christina bekamen von den U14-Athletinnen Nikola Jörgl und Klara kräftige Unterstützung. Zum ersten Mal in dieser Formation laufend gewannen die vier Mädchen nach starken 50,38 Sekunden ein viel umjubeltes Silber. Die zweite Staffel mit Nika Marusic, Lea Vancl, Isabel und Leonie belegte Platz 17.
Zwei weitere 4x100 Meter Staffeln fanden leider nicht den Weg in das Ziel. Bei den Jungs wurden Raphael PöstingerQuentin Cserveny, Daniel und Nicolas Pöstinger leider ebenso disqualifiziert wie die dritte Staffel bei den Mädchen, die mit Nicola KrauseClaudia RauscherEmilia Varga und Mara Müller angetreten war.

Leonie, wie Klara und Nikola ebenfalls noch der U14 angehörig, überraschte im Speerwurf der Mädchen. Nach zwei mäßigen Runden zum Auftakt des Wettkampfes mit dem weiteren der beiden Versuche bei 27,18 Meter, schleuderte Leonie den 400 Gramm schweren Speer in Runde drei auf 39,08 Meter. Damit schob sie sich nicht nur auf Rang vier nach vorne, sondern verbesserte ihre zwei Wochen alte pB um ganze 3,5 Meter. Am Ende sollte es bei Platz vier bleiben – es war jedoch eine abermalige Talentprobe von Leonie.

Fast so weit vorne wie Leonie im Speerwurf landete Lea am zweiten Tag im Stabhochsprung. Mit 2,50 Meter konnte Lea ihre pB egalisieren. Erst bei 2,60 Metern war Schluss. Die Belohnung für diese Leistung war Platz fünf.
Bei den Jungs war Daniel ähnlich gut unterwegs wie Lea. Daniel meisterte die Höhe von 2,80 Meter im ersten Versuch. Auch über 3,00 Meter sprang der Brunner im ersten Versuch und egalisierte seinen Hausrekord. Das brachte ihm am Ende Platz sechs ein.

Im Speerwurf schnupperte Mario Muster ÖM-Luft. Nur wenige Wochen nach seiner Zehen-OP wegen eines eingewachsenen Nagels kam Mario im ersten Versuch auf 33,13 Meter. Auch wenn er sich danach nicht mehr steigerte, konnte er bei seiner ersten ÖM U16 wertvolle Erfahrungen sammeln und Platz zwölf belegen.

 

Bericht von Raphael Asamer

Fotos von ULC/Bettina Muster

 

Bericht (ÖLV, Tag 1) ÖM U16 2020, Südstadt, 2020

Bericht (ÖLV, Tag 2) ÖM U16 2020, Südstadt, 2020

Ergebnis ÖM U16 2020, Südstadt, 2020

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