ULC Riverside Mödling

22.-23.08.2020 | Südstadt | Nächstes Wochenende bedeutet im aktuellen Jahr nächste Meisterschaft. Der Großkampf-August stellt sich auch für den ULC Riverside Mödling als Herausforderung dar. Nur eine Woche nach der Staatsmeisterschaftspremiere im BSFZ Südstadt durften die Helferinnen und Helfer des ULC in Zusammenarbeit mit dem NÖLV erneut voller Tatendrang zweitägige Meisterschaften ausrichten. Die heißen Temperaturen verlangten allen Beteiligten zwar viel Energie ab – doch jeder leistete tolle Arbeit um so mindestens genauso tolle Meisterschaften zu ermöglichen.
Die Athletinnen und Athleten des ULC dankten es ihren/unseren Helfern mit insgesamt 34 Medaillen. 14 Goldmedaillen, elf Silbermedaillen sowie neun Bronzemedaillen waren der Dank an unsere Helferinnen und Helfer. Am dankbarsten zeigte sich U20-Sprinter Markus Grau, der gleich vier Goldene einheimste und sich somit zum erfolgreichsten Athleten des Wochenendes kürte.

Tag 1 – 6 x Gold, 7 x Silber, 5 x Bronze

Dem guten Umgangston widersprechend starten wir mit den Jungs, bevor wir auf die Erfolge der Mädchen eingehen werden. Bei der männlichen U16 haben wir aktuell die größte Baustelle, waren wir hier nur mit zwei Athleten vertreten. Am ersten Tag war es Daniel Seidl der mit zwei Silbernen die Kohlen aus dem Feuer holte. Zuerst übersprang er im Stabhochsprung 2,90 Meter und verpasste Gold um nur zehn Zentimeter. Später legte er über 100 Meter Hürden nach, wo er in persönlicher Bestzeit von 16,10 Sekunden seine zweite Silberne gewann.

Bei den etwas älteren Jungs der U20-Klasse durfte öfters gejubelt werden. Dies war jedoch auch dem deutlich größeren Team sowie der herausragenden Form von Markus geschuldet. Markus, der in der vergangenen Woche sein Debüt bei den Staatsmeisterschaften der Allgemeinen Klasse gab, war schon über 100 Meter nicht zu stoppen. Nach der lockeren Qualifikation für das Finale – er war bereits hier der Schnellste – legte er im Finale noch einmal zu. Bei nicht optimalen Windbedingungen lief Markus trotzdem starke 11,20 Sekunden und eroberte seine erste Goldmedaille des Wochenendes. In seinem Sog sprintete U18-Athlet Chinomnso Nnamdi ebenfalls gute 11,32 Sekunden und komplettierte einen ULC-Doppelsieg.
Mit einmal Gold war es für Markus Tag eins jedoch nicht erledigt. Auf der Stadionrunde über 400 Meter begann er deutlich verhaltener als sein Trainingspartner Tobias Lugstein, der seine aufsteigende Form bestätigen wollte. Auf der Zielgeraden war Markus jedoch der einzige, der sein Tempo annähernd halten konnte. Am Ende blieb die Zeitnehmung nach 51,20 Sekunden (pB) stehen. Goldmedaille zwei war somit in trockenen Tüchern. Tobi konnte sein Tempo nicht ganz durchziehen, lief in 52,22 Sekunden abermals Saisonbestleistung und zu Bronze.
Einen weiteren Doppelschlag gab es auf der Mittelstrecke. Marcel Tobler und Manuel Peczar spulten ein souveränes Rennen ab. Marcel war nach seinem 1.500 Meter-Lauf bei den Staatsmeisterschaften auf persönliche Wiedergutmachung aus. Manuel gab nach einigen Verletzungsproblemen im Frühjahr sein Wettkampfcomeback. Bei Marcel wurden 1:58,66 Minuten als Siegerzeit angegeben. Manuel blieb direkt dahinter und in 1:59,24 Minuten ebenfalls unter der 2-Minuten-Schallmauer.
Die U20-Medaillensammlung komplettierte Daniel Muster im Stabhochsprung. In Vorbereitung auf die österreichischen Mehrkampfmeisterschaften in Götzis kommende Woche zeigte sich Daniel mit übersprungenen 3,40 Metern in Bestleistungsform für den Mehrkampf. Mit seiner Höhe gewann der Maria Enzersdorfer Bronze.

Die drei U16-Medaillen der Mädchen gingen auf das Konto von Muriel Wohlrab und Christina Halla. Die Athletinnen aus der Trainingsgruppe von Victoria Schreibeis schlugen über 80 Meter Hürden sowie über 300 Meter zu. Im Hürdensprint war es Muriel, die in ihrem ersten Hürdenrennen des Jahres ihre Bestleistung förmlich zertrümmerte und in 11,99 Sekunden zudem erstmals unter der 12-Sekunden-Schallmauer blieb – die alte Bestleistung stand bei 12,34 Sekunden. Hier musste sich Muriel nur der klaren Favoritin vom ATSV OMV Auersthal geschlagen geben.
Etwas später gab es dann aber gleich zwei Medaillen in einem Bewerb. Die in Höchstform agierende Muriel war in ihrer 300 Meter-Debüt der Saison 2020 ebenfalls nicht zu stoppen. Um fast eine Sekunde drückte die Schülerin des ÖLSZ Südstadt ihren Hausrekord. Trotz der neuen Bestleistung entschied am Ende nur eine Hundertstelsekunde über Gold und Silber. Im zweiten Zeitlauf, in dem auch Christina am Start war, lief eine Konkurrentin in 41,86 Sekunden beinahe so schnell wie Muriel. Am Ende gab es für Muriel in 41,85 Sekunden jedoch die erste Einzelgoldmedaille bei Landesmeisterschaften. Christina zeigte in ihrem ersten U16-Jahr ebenfalls eine mehr als gute Leistung. 42,66 Sekunden bedeuteten in dem stark besetzten 300 Meter-Bewerb Bronze.

Jeweils zweimal Gold, Silber und Bronze gab es durch die „alten“ Mädchen zu feiern. Dabei waren es diesmal eher die unbeschriebenen Blätter und nicht so arrivierten Athletinnen, die vom obersten Treppchen strahlen durften. Über 100 Meter Hürden holte sich Leticia Scherr (16,44 Sekunden, pB) den Landesmeistertitel. Auch hier war es der erstmalige Gewinn von Gold bei Landesmeisterschaften. In einem engen Zieleinlauf belegte Leticias Zwillingsschwester Mireille Scherr nach 16,67 Sekunden den Bronzerang.
Ebenfalls erfreulich war die Goldmedaille von Larissa Matz über 5.000 Meter. Der Sieg kam ob der ausgezeichneten Form der letzten Wochen zwar nicht unerwartet, in dieser Deutlichkeit war es jedoch nicht selbstverständlich. Bei ihrem dritten 5.000 Meter-Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden lief Larissa in 18:37,90 Minuten zum dritten Mal in Folge persönliche Bestleistung. Von dem schnellen Rennen profitierte auch Amelie Sattler, die nach dem Wechsel in die Laufgruppe von Christian Jaeger eine pB nach der anderen auf den Tarten zaubert. Nach sichtbaren körperlichen Problemen während des Rennens durfte Amelie letzten Endes nach 19:36,89 Minuten über die nächste Bestleistung und Bronze jubeln.
Zwei weitere Silbermedaillen gewannen Maxima Krause über 100 Meter und Leia Nemeskeri im Dreisprung. Während Leia mit ihrer nächsten Medaille sehr zufrieden sein konnte, ließ Maxima ihrem Unmut über ihre eigene Leistung freien Lauf. Trotz 12,53 Sekunden bei Gegenwind hat sie deutlich höhere Ansprüche an sich selbst.

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Tag 2 – 8 x Gold, 4 x Silber, 4 x Bronze

Nach dem ohnehin bereits mehr als erfolgreichen ersten Wettkampftag war auch an Tag zwei keine Spur von Müdigkeit erkennbar. In der U16-Klasse war es abermals Daniel, der im Hochsprung nachlegte. Mit 1,55 Meter kam er bis auf fünf Zentimeter an seinen Hausrekord heran und gewann bereits die dritte Silberne an diesem Wochenende.
Unterstützung beim Medaillen Sammeln bekam Daniel diesmal von Mario Muster. Trotz eingewachsenen Zehennagels und dementsprechenden Schmerzen aufgrund der Entzündung lief Mario es sich nicht nehmen im Diskuswurf die ein Kilogramm schwere Wurfscheibe auf starke 34,46 Meter (pB) zu schleudern und sich Bronze zu sichern.

Bei den U20-Jungs ging es auch am Sonntag rund. Und nach seinen beiden Goldmedaillen am ersten Tag der Meisterschaften war es erneut Markus, der sich um die Siege kümmerte. Nach den Siegen sowohl über 100 Meter als auch 400 Meter war es klar, dass der Sieg über 200 Meter auch nur über ihn führen konnte. Zu Beginn des Rennens konnte Nono noch gut dagegen und vor allem mit Markus mithalten. Mit Fortdauer des Sprints setzte sich Markus ab und siegte in 22,37 Sekunden souverän. Nono wurde in 23,05 Sekunden guter Dritter.
Die letzte Goldene der U20-Jungs durfte im abschließenden Staffelbewerb über 4x100 Meter bejubelt werden. Nono eröffnete das Rennen und übergab das Staffelholz an Markus. Dieser wieder reichte den Stab weiter an Tobi, ehe Daniel den Sieg über die Ziellinie brachte. Die Siegerzeit mit 44,39 Sekunden war sehr gut.
Nach Rang drei im Stabhochsprung der U20-Klasse legte Daniel auch an Tag zwei mit einer weiteren Bronzemedaille nach. Diesmal war es der Diskuswurf mit dem 1,75 Kilogramm schweren Wurfgerät. Mit 28,51 Metern gab es zudem eine PB.

Bei den U16-Mädchen gab es exakt gleich viele Medaillen wie am Samstag zu bejubeln. Den ersten Titel des zweiten Tages holte bei den Mädchen die 15-jährige Lea Vancl im Stabhochsprung. In einem großartigen Bewerbsverlauf kämpfte sich Lea über 2,40 Meter und egalisierte ihren eigenen Hausrekord. Kurz danach übersprang sie auch noch die Marke von 2,50 Meter.
Ein zweites Mal Gold an diesem Wochenende streifte Muriel ein. Nach den Bestleistungen über 80 Meter Hürden und 300 Meter war sie am Sonntag auf der kürzeren Sprintstrecke ebenfalls nicht zu schlagen. Schon im Vorlauf zog Muriel mit der schnellsten Zeit aller Teilnehmerinnen in das A-Finale ein. Bei optimalen Sprintbedingungen, die während des Finales vorherrschten, fand Muriel schnell einen guten Rhythmus hatte jedoch bis zur Ziellinie gegen zwei Schwechaterinnen hart zu kämpfen. 12,49 Sekunden und neue persönliche Bestleitung waren die verdiente Belohnung.
Über 1.000 Meter entwickelte sich der Lauf zu einem Bummelrennen. Erst als Tabea Schmid nach 500 Metern die Spitze übernommen hatte, kam etwas Tempo in das Rennen. Auf der letzten Runde setzte eine Kontrahentin zu einem starken Schlussspurt an, dem nicht einmal Tabea folgen konnte. Die Zeit blieb nach 3:16,06 Minuten für unsere Mittelstreckenläuferin stehen und es gab „zumindest“ Silber.

Komplett den Vogel abgeschossen haben die U20-Mädchen. Gleich sieben Medaillen gingen auf das Konto der jungen Damen die eigentlich durchwegs noch der U18-Klasse angehören. Gleich drei Goldmedaillen im Einzel gab es für die Athletinnen von Victoria. Pauline Leger machte den Auftakt und siegte in ihrer zweiten Spezialdisziplin, den 400 Meter Hürden, in soliden 64,37 Sekunden. Trainingskollegin Anja Dlauhy war nach ihrer Sprunggelenksverletzung vor wenigen Wochen das erste Mal wieder wettkampfmäßig am Start. Im Hochsprung gewann die Inhaberin des Vereinsrekords mit guten 1,67 Metern. Mireille kam direkt hinter Anja mit 1,58 Metern und persönlicher Bestleistung auf den Silberrang. Maxima, die nach dem ersten Tag noch von Selbstzweifeln geplagt war, durfte am Sonntag auch wieder strahlen. 25,79 Sekunden benötigte die Tattendorferin für die halbe Stadionrunde. Keine andere Athletin konnte eine Zeit unterhalb der 26-Sekunden-Schallmauer anbieten.
Pauline war Gold über die Hürden noch nicht genug. Auch im Weitsprung zeigte sich die Brunnerin wieder deutlich verbessert und deutete an, dass sie kommende Woche bei den österreichischen Mehrkampfmeisterschaften zumindest zum erweiterten Favoritenkreis zählt. Mit 5,26 Meter gab es hier Bronze.
Die letzten beiden Medaillen des Wochenendes sicherten sich die 1er- und 2er-Staffel über 4x100 Meter. Die designierte 1er-Mannschaft erzielt erst vor zwei Wochen einen neuen U18-NÖLV-Rekord. Nach der Verletzung von Anja durfte nicht von einer neuerlichen Verbesserung ausgegangen werden, die Zeit des Quartetts Pauline, Maxima, Anja und Livia Varga (49,45 Sekunden) war trotzdem nicht von schlechten Eltern. Da Gold noch nicht genug war, zeigte unsere zweite Garnitur ein ebenfalls ausgezeichnetes Rennen und stürmte hinter Team 1 zu Silber. Hier waren es Mireille, Leticia, Leia und Leonie Tasch, die sich für die Medaille verantwortlich zeichneten.

Es soll auch erwähnt werden, dass wir hier nur von den Medaillen des Wochenendes berichten. Wir wissen, dass auch abseits der Ränge eins, zwei und drei teils ausgezeichnete Leistungen erbracht wurden. Bei allein 34 Medaillen würde das aber den Rahmen des Berichts sprengen. Dementsprechend wollen wir hier nicht auf euch – Nicola Krause, Nike Stefan, Livia Pleyer, Luisa Huppmann, Isabel Fabian, Selina Müller, Emilia Varga und Nika Marusic – vergessen. Wir wissen, dass ihr ein wichtiger Bestandteil des ULC seid und sind auch auf eure Leistungen in gleichem Maße stolz.

Abschließend sei auch den vielen Helferinnen und Helfern, Kampfrichterinnen und Kampfrichtern aus unseren Reihen sehr herzlich gedankt! Ohne euch könnten solche Veranstaltungen nicht stattfinden. Ihr habt bei dieser Hitze ebenfalls Großartiges geleistet (sogar die Live-Eingabe von Ergebnissen bei verschiedenen Bewerben haben wir bei dieser Landesmeisterschaft performt). Vielen Dank euch allen!

Bericht von Raphael Asamer

Fotos von Bettina Muster

 

Bericht (ÖLV) NÖM U20/U16 2020, Südstadt 2020

Bericht (NÖLV) NÖM U20/U16 2020, Südstadt, 2020

Ergebnis NÖM U20/U16 2020, Südstadt 2020

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