ULC Riverside Mödling

(Ternitz, 04.05.2019) Da Ostern in diesem Jahr erst so spät war, rückte der erste Saisonhöhepunkt für unsere U16-Athletinnen und -Athleten immer näher, denn nur eine Woche nach dem Saisonauftakt in St. Pölten ging es in Ternitz bei den österreichischen Meisterschaften der Vereine bereits darum, welcher Verein das beste U16-Team hat. Mit dabei waren natürlich auch wir - mit je einem Team bei den Mädchen und bei den Jungs.

Nono mit Tagessieg im Speerwurf - Jungs-Team erobert Platz fünf

Auch wenn es sich eigentlich gehört unsere jungen Damen zuerst zu erwähnen, möchte ich diesmal unseren Jungs den "besseren" Platz in dem Bericht widmen. Das hat zwei einfache Gründe. Erstens, unsere U16-Mädchen sind in den letzten Jahren ziemlich erfolgsverwöhnt und haben den Jungs schon oft die Show gestohlen. Zweitens kann ich so die Spannung noch ein bisschen aufbauen.

Unser Team in der männlichen U16 war mit sechs Athleten ziemlich klein. Dazu kommt auch noch die Tatsache, dass abgesehen von Chinomnso Nnamdi und Maxim Gerhartl noch keiner der anderen vier Athleten U16-ÖM erprobt war. "Team-Kapitän" Nono legte im ersten Bewerb des Tages furios los: 42,77 Meter standen am Ende des Speerwurfbewerbs zu Buche. Wenn auch ein ganzes Stück auf seine persönliche Bestleistung fehlte, gab es keine Zweifel, dass Non den Speerwurf für sich entscheiden wird.
Über 100 Meter war dann schon der zweite arriviertere Athlet, Maxim, am Start. Mit 12,90 Sekunden konnte Maxim seine alte persönliche Bestleistung nicht nur unterbieten, sondern gleichzeitig auch zum ersten Mal unter der 13-Sekunden-Schallmauer bleiben.
Nach dem Sprintbewerb konnten sich unsere Jungs erst einmal eine Stunde Pause bis zum nächsten Bewerbsbeginn gönnen. Im Weitsprung waren wir durch Daniel Seidl und Luca Korosec gleich mit zwei Athleten vertreten. Daniel zeigte bei seinen vier Versuchen - eine Eigenheit der ÖM Vereine, wo jeder Athlet immer vier Versuche hat - eine konstante Serie sprang zweimal über seinen alten Hausrekord und durfte sich letzten Endes über die neue pB von 4,49 Meter freuen. Auch Luca durfte mit 4,14 Meter über eine neue pB jubeln.
Nur wenige später trat Nono zum zweiten Mal in den "Ring" - diesmal auf der Laufbahn über 100 Meter Hürden. Nach seiner pB in St. Pölten durfte man auch hier eine sehr gute Platzierung erwarten. Nono erfüllte die in ihn gesetzten Hoffnungen und kam mit 14,60 Sekunden - knapp eine Zehntelsekunde über seiner pB - auf den guten dritten Platz.
Der zweite Wurfbewerb der U16-Jungs war der Diskuswurf, wo das Team von Trainer Manfred Muster mit Sohn Mario Muster den U14-Joker zog. Trotz eingegipster Hand (nein, natürlich war nicht die Wurfhand eingegipst) zeigte der U16-Athlet und jüngster im Diskusfeld mit 20,61 Metern eine ausgezeichnete Leistung, mit der er am Ende auf Platz sechs landete.
Im Kugelstoß war mit David Stampfer ein weiterer Debütant bei österreichischen Meisterschaften am Start. Wie auch schon Mario zuvor ließ sich David davon aber nicht aus der Ruhe bringen und zeigte vor allem zu Beginn des Bewerbes gleich seine besten Stöße - am Ende kamen 8,76 Meter (pB) für ihn in die Wertung.
Vor der abschleißenden Österreich-Staffel standen noch zwei Einzelbewerbe auf dem Programm. Zuerst ging es für Daniel, der in den Laufbewerben sicherlich seine Stärken hat, über 1.000 Meter zur Sache. Mit einem starken Rennen, das er sich von Beginn an ausgezeichnet eingeteilt hatte, kam Daniel auf 3:06,17 Minuten in seinem ersten ernsthaften 1.000 Meter-Rennen. Damit schrammte er auch nur um 1,17 Sekunden am Limit für die ÖM U16 im Herbst vorbei (ich bin der festen Überzeugung, dass das Limit noch fallen wird).
Im letzten Einzelbewerb der Jungs holte Maxim nach seiner Bestleistung über 100 Meter noch einmal alles aus sich heraus. Erst letzte Woche konnte er seine Hochsprungbestleistung auf 1,60 Meter schrauben. Dass das keine Eintagsfliege war, demonstrierte er auch in Ternitz. Als zweitbester Hochspringer des Tages übersprang Maxim erneut die Marke von 1,60 Meter und sammelte damit wertvolle Punkte für das ULC-Konto.
In der abschließenden Österreich-Staffel (300 Meter - 200 Meter - 200 Meter - 100 Meter) wollte sich das junge Quartett noch einmal von seiner besten Seite präsentieren. Nono eröffnete das Rennen auf seiner 300 Meter-Strecke fulminant und musste erst auf den letzten Metern etwas nachlassen. Daniel, als Zweiter laufend, kämpfte verbissen gegen die Konkurrenz, konnte aber den zweiten Platz bis zur Übergabe auf Maxim behaupten. Maxim musste zwar den Läufer der Union Salzburg Leichtathletik passieren lassen, blieb jedoch bis zur letzten Übergabe auf Schlagdistanz. Luca, unser Schlussläufer, nahm auf der Zielgerade die Verfolgung auf und konnte den kleinen Rückstand fast komplett aufholen. Am Ende gab es mit einer Zeit von 1:49,87 Minuten im zweiten Zeitlauf den zweiten Platz.

In der Gesamtwertung brachten die besten Ergebnisse 49 Punkte auf das Konto der Jungs. In der Endabrechnung konnte man auch aufgrund des jungen Alters vieler unserer Jungs über den fünften Platz mehr als nur glücklich sein. An dieser Stelle gebührt auch den Trainern Manfred, Jörg Vancl und Stefanie Winter Lob, die das Team perfekt auf die Meisterschaften vorbereitet haben.

Gesamtwertung ÖM Vereine U16 (U16 männlich), Ternitz, 2019

Mannschaftliche Dichte macht es aus - Platz fünf ist das "schlechteste" Einzelergebnis für die Gesamtwertung

Auch wenn der ÖLV am Anfang ein spannendes Duell angekündigt hatte, war mir insgeheim schon bewusst, dass der Sieg dieses Jahr nur über unsere Mädchen führen kann. Zu ausgeglichen war dafür unser Team mit den schnellen Speerspitzen Maxima Krause und Muriel Wohlrab, die vor allem auf den Sprintstrecken sowie in der Staffel die "Big Points" nach Hause bringen sollten. Dass sich die Mannschaft dann aber wirklich in keiner Disziplin auch nur den Hauch einer Blöße gab, war sogar für mich in diesem Ausmaß nicht zu erwarten. Wie Otto Krause berichtete, waren es vor allem die geschlossenen Leistungen im Wurfbereich, die im Vergleich zum Vorjahr, wo man den Sieg um einen Punkt verlor, den Unterschied machten. Aber alles der Reihe nach:

Den Auftakt für das Mädchenteam machten Lea Vancl im Stabhochsprung sowie Maxima und Livia Varga im Weitsprung. Beide Bewerbe starteten um 12:00 Uhr. Lea, Tochter von U16-Trainer Jörg, zeigte in ihrem ersten U16-Stabhochwettkampf sehenswerte Sprünge und meisterte auch die Bestleistungshöhe von 2,30 Meter direkt im ersten Versuch. Bei der nächsten Höhe von 2,40 Meter war leider knapp Schluss für Lea, die jedoch schon andeuetete, dass es im Laufe dieser Saison noch höher gehen wird. Im gleichzeitig stattfindenden Weitsprungbewerb trat leider das Worst-Case-Szenario ein, denn Maxima verletzte sich an ihrem Oberschenkel und konnte den Bewerb nur unter Schmerzen fortsetzen. Umso höher ist es ihr anzurechnen, dass sie trotz Wechsel des Sprungbeins noch durchgehalten hat und mit 4,80 Meter einen dritten Platz gewonnen hat - trotz ihres Potentials darf man hier nicht davon reden, dass sie die ersten beiden Plätze verloren hat. Livia kam auf 4,60 Meter und lag am Ende auf dem neunten Gesamtplatz. Livia musste ihren vierten Versuch wegen des kurz danach startenden 100 Meter-Laufs auslassen.
Über 100 Meter fand man in Form von Muriel dann direkt auch den ersten Tagessieg. In ihrem ersten U16-Jahr kam die 13-Jährige bei mäßigem Gegenwind von -0,8 Metern pro Sekunde auf gute 13,16 Sekunden und schrammte nur um 0,07 Sekunden an ihrer pB aus St. Pölten vorbei. Im selben Rennen schaffte Livia mit 13,38 Sekunden eine neue Saisonbestleistung. In der Endabrechnung des Sprintbewerbs gab es für unser Mädchenteam die Plätze eins und drei.
Wie eingangs erwähnt, waren die Wurfdisziplinen im Vorjahr noch das "große" Problem. Dieses Jahr sorgte Selina Müller direkt für einen besseren Auftakt. Nach einem Wurf auf 30,69 Meter, mit dem sie selbst auch nicht wirklich zufrieden war, folgte in Versuch zwei eine Steigerung auf 33,58 Meter. Damit lag sie bereits auf dem zweiten Platz. Auch wenn bis zum Bewerbsende in den Versuchen drei und vier keine Steigerung mehr folgte, war ein starker zweiter Platz und weitere wichtige 15 Punkte auf dem ULC-Punktekonto zu finden.
Wie wichtig Maxima für das U16-Team zeigte sich dann auch im Hürdensprint. Mit ihrer Bestleistung hatte sie gute Chancen auf den Disziplinensieg. An diesem Tag kämpfte sie sich trotz Schmerzen zu soliden 12,82 Sekunden und Platz. Muriel, die in der Vorwoche noch gestolpert und anschließend disqualifiziert wurde, lief diesmal mit etwas mehr Respektabstand über die Hürden und konnte mit 12,91 Sekunden trotzdem ein sehenswertes Debut feiern. Somit gab es im Hürdensprint mit den Plätzen fünf und sechs die nächsten Topplatzierungen für unsere Girls.
Als stärkste Mödlingerin waren wir hier mit Leonie Bisanz vertreten. Leonie deutete im Laufe der letzten beiden Jahre hin und wieder ihr großes Potential im Hochsprung an. Während der Hallensaison steigerte sie bei einem dieser Wettkämpfe ihre pB auf starke 1,57 Meter. Beim Auftakt letzte Woche war dann leider schon bei 1,40 Meter Schluss, weshalb man den Hochsprung mit gemischten Gefühlen und Argusaugen beobachtete. Mit dabei war auch Selina. Letztere der beiden startete solide mit gültigen ersten Versuch über 1,30 Meter und 1,35 Meter. Aufgrund des Wettkampfes in St. Pölten stieg auch Leonie früh in den Bewerb ein und tat es Selina gleich. Während Selina bei 1,40 Meter mit ihrem dritten Versuch die Höhe überquerte, präsentierte sich Leonie souverän und flog schon im ersten Versuch über die Höhe. Für Selina war dann leider auch schon Schluss - trotzdem durfte sie sich über eine Saisonbestleistung freuen. Leonie fand immer mehr in ihren Rhythmus und kam über 1,45 Meter und 1,48 Meter auch jeweilis im ersten Versuch. Auch bei der Folgehöhe von 1,51 Meter fightete die Mödlingerin bis zum Schluss und meisterte die Höhe im letzten Versuch. Bei 1,54 Meter war in Ternitz dann Schluss. Für die Gesamtwertung gab es einen vierten Platz und viele wertvolle Punkte.
Beim Laufbewerb über 1.000 Meter waren mit Anja Hofmann und U14-Joker Leonie Zoe Haller wieder zwei Mödlingerinnen mit von der Partie. Im ersten, langsameren Zeitlauf zeigte U14-Athletin, die noch drei weitere Jahre bei den ÖM Vereine der U16 starten darf (!!) eine Talentprobe und gewann ihren Lauf mit 3:25,35 Minuten - nach dem Hochsprunglimit am Mittwoch jetzt bereits das zweite Limit für die ÖM U16. Im Lauf der Favoritinnen durfte dann auch Anja endlich in das Geschehen eingreifen. Mit einem starken Rennen kam sie in der Endabrechung auf den zweiten Platz - ihre Zeit von 3:17,55 Minuten war nicht weit von ihrer persönlichen Bestleistung entfernt.
Zwei Wurfbewerbe sowie die abschließende Österreich-Staffel waren noch ausständig. Im zuerst stattfindenden Diskuswurf holte Sophie Honetz die letzten wichtigen "Big Points". Mit einer soliden Serie kam sie zuerst auf 21,93 Meter, ließ im zweiten Versuch schon 23,75 Meter folgen und steigerte sich im dritten Versuch abermals auf 24,55 Meter. Damit war der dritte Platz fixiert und die Grundlage für die abschließende Staffel gelegt. Im Kugelstoß tat Leonie es Sophie gleich. Mit 9,96 Metern blieb Leonie sicher hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, jedoch gab es einen weiteren dritten Platz.
Die Ausgangslage vor der finalen Staffel war eine ausgezeichnete - man hatte deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz und konnte sich im Prinzip nur durch eine Verletzung oder einen Übergabefehler selbst schlagen. Auch aus diesem Grund ließ man Vorsicht walten und ging ohne Maxima an den Start. Die Staffel wurde einfach um eine Position nach vorne geschoben - Muriel nahm nun die 300 Meter in Angriff (erstmals in ihrer Karriere), Leonie und Livia folgten auf den 200 Metern und Anja sollte das Staffelholz auf dem 100 Meter langen Schlussstück ins Ziel bringen. Die vier Damen feierten einen überlegenen Start-Ziel-Sieg, wo sie zu keinem Zeitpunkt auch nur das kleinste Zeichen von Schwäche aufkommen ließen. Beinahe gab es sogar noch einen U16-Vereinsrekord zu bejubeln.

Mit dem Sieg in der abschließenden Staffel waren dann auch alle Zweifel beseitigt und nach 2017 konnte man den Titel des besten U16-Mädchenteams zum zweiten Mal nach Mödling holen. Mit drei Podiumsplatzierungen in den letzten drei Auflagen dieser Meisterschaft hoffen wir natürlich, dass es auch in den nächsten Jahren so weiter geht. Die Talente scharren in der U14 schon in den Startlöchern und warten nur auf ihren Einsatz.
An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass neben den Zugpferden aus der Gruppe von Victoria Schreibeis vor allem auch die Athletinnen von Manfred, Jörg und Steffi wichtige Punkte zum Sieg beisteuerten und der Sieg nur durch die mannschaftlich geschlossene Leistung möglich war.

Gesamtwertung ÖM Vereine U16 (U16 weiblich), Ternitz, 2019

 

Bericht von Raphael Asamer (mit Infos von Otto Krause)

Fotos von ÖLV/Alfred Nevsimal, Sandra Haller

Videos von Bettina Muster

 

Ergebnis ÖM Vereine U16 2019, Ternitz, 2019

Bericht (ÖLV) ÖM Vereine U16 2019, Ternitz, 2019

Fotos (© ÖLV/Alfred Nevsimal) ÖM Vereine U16 2019, Ternitz, 2019

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