ULC Riverside Mödling

(Kapfenberg, 19./20.08.2017) Gegen Ende der Sommerferien nimmt die nationale Leichtathletikszene ein letzte Mal Fahrt auf. Die österreichischen Meisterschaften der Altersklassen U18 und U23 stellen den Auftakt in eine hoffentlich hoch erfolgreiche Herbstsaison für den ULC Riverside Mödling dar. Für viele U18-Athleten aus unserer Reihe sind diese Meisterschaften auch gleichzeitig schon der Höhepunkt des Jahres. Besonders Samuel Szihn konnte sich in Kapfenberg auszeichnen - der Liesinger eroberte gleich fünfmal Edelmetall (2 x Gold und 3 x Silber). Weitere sehr erfreuliche Leistungen findet ihr umseitig:

Samstag, 19.08.2017:

Leonie Springer konnte sich in ihrer Paradedisziplin (100 Meter Hürden) als Siegerin des zweiten von drei Vorläufen souverän für das Finale qualifizieren. Nach soliden 14,42 Sekunden nahm sich die Vösendorferin für das Finale Einiges vor, jedoch bremsten Oberschenkelbeschwerden die Motivation. In 14,62 Sekunden belegte Leonie den fünften Platz.
Die Plätze acht und neun im Weitsprung der weiblichen U18 belegten Leonie Tasch und Anna Neunteufl. Leonie sprang gleich im ersten Versuch starke 5,07 Meter und konnte sich damit auch für das Finale der besten Acht qualifizieren. Anna landete nach 4,97 Metern und schrammte nur hauchdünn an der 5-Meter-Marke vorbei.
Im Hammerwurf der Mädchen reichte es dann für die erste ULC-Medaille an diesem Wochenende. Wurfallrounderin Marlene Linzer warf den drei Kilogramm schweren Hammer auf gute 44,30 Meter. Mit dieser Weite konnte sie sich bei der Siegerehrung über Bronze freuen. Knapp nicht gereicht hat es im Diskuswurf - am Ende der sechs Versuche standen für die Athletin des ÖLSZ Südstadt 34,17 Meter zu Buche. Marlene selbst wird mit dieser Leistung nicht vollends zufrieden sein. Auf Bronze fehlten 36 Zentimeter; auf Silber 63 Zentimeter.

Seine erste von vielen Medaillen holte sich Samuel an diesem Meisterschaftswochenende auf der halben Stadionrunde. Im schnelleren ersten Zeitlauf kam der 16-Jährige auf die neue persönliche Bestleistung von 22,78 Sekunden. Hier musste er sich nur dem Favoriten aus Salzburg geschlagen geben. Markus Grau, heuer noch in der U16-Klasse startberechtigt, überraschte mit einer starken Leistung. Er konnte seinen erst kürzlich aufgestellten Hausrekord auf 23,60 Sekunden verbessern. William Obiagwu, der im Frühjahr und Sommer immer wieder durch Beinhaut- und Oberschenkelprobleme gehandicapt war, kam in 23,86 Sekunden auf Platz elf.
Spannend war auch das Rennen über die kürzere, 800 Meter lange, Mittelstrecke. Nach einer langsamen Anfangsrunde in 64/65 Sekunden, ging auf der zweiten Runde so richtig die Post ab. Marcel Tobler, der heuer schon viele starke Rennen absolvieren konnte, befand sich immer in Schlagdistanz zu den Medaillen und lief nach 600 Metern auf den Bronzerang. Ein Stolperer wenige Meter vor dem Ziel kostete wertvolle Zeit und Plätze. Am Ende rutschte der U18-Athlet auf Platz sieben zurück. Mit einem furiosen Finish konnte aber Vereinskollege Manuel Peczar überraschen. Der von Leo Brensberger betreute Athlet hat die beste Zielgerade und lief neue pB von 2:06,27 Minuten. Auf Bronze fehlte nur eine einzige Hundertstelsekunde.
Die erste Goldene für den ULC sicherte sich Samuel im Weitsprungbewerb der U18-Jungs. Mit starken 6,97 Metern kam er bis auf wenige Zentimeter an seinen Hausrekord heran. An diesem verregneten ersten Wettkampftag konnte ihm keiner auch nur annähernd das Wasser reichen.

Gold Nummer zwei eroberte Astrid Hafner über 400 Meter Hürden. Die Studentin der technischen Chemie konnte während der ganzen Saison bereits mit konstant guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Mit dem Sieg in Kapfenberg war Astrid nun auch zum ersten Mal bei einer österreichischen Meisterschaft im Einzel erfolgreich.

Bei den U23-Burschen lief Nicolas Schwaiger über 800 Meter ein solides Rennen. Nach moderatem Beginn und einer 60er-Runde konnte er der Tempoverschärfung der Konkurrenz auf der Gegengerade nicht ganz folgen. Mit 2:00,16 Minuten lief Nico die zweitschnellste Zeit seiner Karriere und zeigte einmal mehr sein Potential in den kommenden Jahren.

Sonntag, 20.08.2017:

Leonie Springer musste aufgrund ihrer Oberschenkelschmerzen den zweiten Tag komplett auslassen. Somit musste Leonie Tasch die Fahnen des ULC im Vorlauf über 100 Meter hochhalten. Dabei kam die 16-Jährige auf 13,39 Sekunden und den vierten Platz im vierten Vorlauf. Bei den Einlageläufen über 100 Meter (diese werden für Staffelläuferinnen oder zu junge Athletinnen ausgetragen) sicherte sich Maxima Krause den Bewerbssieg. Bei für Sprintern starkem Gegenwind von -1,6m/s sprintete die 13-Jährige starke 12,89 Sekunden und hatte exakt sechs Zehntelsekunden Vorsprung. Im selben Lauf zeigte auch die zweite U14-Athletin Livia Varga mit 13,60 Sekunden eine sehr ansprechende Leistung.
Im Staffelbewerb über 4x100 Meter konnte der Ausfall von Leonie Springer nicht wirklich verkraftet. Anstelle unserer schnellsten Sprinterin kam U14-Athletin Livia zum Einsatz. Als eines der jüngeren Quartetts schlugen sich Liva, Amelie Brunner, Leonie Tasch und Maxima aber ausgezeichnet. Mit ihrer Zeit von 50,50 Sekunden belegten die vier Mädchen, die im nächsten Jahr in exakt dieser Aufstellung noch einmal antreten können, den sechsten Platz.
Nach einem dritten und vierten Platz am ersten Tag belegte Marlene zusätzlich auch noch im Kugelstoß den fünften Platz. 12,63 Meter kamen für die Wiener Neustädterin in die Wertung.
Für die Überraschung des Wochenendes sorgte unsere beste U18-Speerwerferin. Erst kürzlich konnte Anna Neunteufl ihre Bestmarke auf 45,30 Meter verbessern. Im ersten Versuch steigerte sie diese Marke auf 45,78 Meter. Das reichte auch dafür die Führung zu übernehmen und die Konkurrenz in Schockstarre zu versetzen. Bis zum sechsten Versuch änderte sich nichts mehr an der Reihenfolge, dafür aber noch an der Weite. Mit der Gewissheit des ersten österreichischen Meistertitels konnte Anna frei aufwerfen. Der Speerwurf blieb sehr lange in der Luft, so lange wie noch nie. Die Kampfrichter benötigten nicht lange: pB um mehr als zwei Meter verbessert, neuer ULC-U18-Vereinsrekord und diese Weite würde im nächsten Jahr wahrscheinlich auch für die Qualifikation für U18-EM reichen. Chapeau!

Bei den gleichaltrigen Jungs ging es ähnlich erfolgreich weiter. Über 100 Meter liefen Samuel und William Obiagwu zu einem Doppelsieg im zweiten Vorlauf. Beide gingen deswegen auch als potentielle Medaillenkandidaten in das Finale. In diesem mussten sie sich nur einem Oberösterreicher geschlagen geben. Samuel kam bei +1,1m/s Rückenwind auf 11,32 Sekunden und Silber. Willi sprintete in 11,37 Sekunden eine neue persönliche Bestmarke und durfte sich über die Bronzemedaille freuen.
Auf der Stadionrunde griff Manuel nach seinem vierten Platz über 800 Meter ein weiteres Mal an. In 53,88 Sekunden lief der Maria Enzersdorfer ein gutes Rennen, man merkte aber auch, dass die Müdigkeit des Vortages noch etwas in den Beinen steckte.
Auch bei den U18-Burschen musste man bei der Staffel auf einen schnellen Athleten verzichten. Markus, der am Vortag noch eine Bestleistung über 200 Meter aufgestellt, musste wegen Problemen am Oberschenkel passen. Hochspringer Matthias Weiss rückte in das Quartett, das aus Tobias Lugstein, Samuel und Willi bestand nach. Lange war das Rennen sehr spannend, die Staffel des ULC Linz Oberbank an der Spitze auf und davon. Das ULC-Team rollte in Form von Samuel das Feld dann auf der Zielgeraden noch von etwas weiter hinten auf. Auf den letzten Metern schob sich Samuel auf den zweiten Platz und holte seine bereits vierte Medaille.
Im Hochsprung kam Matthias auf 1,65 Meter, scheiterte dann aber knapp an der Folgehöhe von 1,70 Meter.
Ein weiteres Gold folgte im Dreisprung der Jungs. Samuel war ähnlich wie im Weitsprung einer der beiden Favoriten und hatte am Ende auch das bessere Finale auf seiner Seite. Mit 13,60 Metern übernahm er nach zwei ungültigen Versuchen die Führung. Als der größte Widersacher aus Tirol im letzten Versuch 13,90 Meter sprang, war Samuel unter Zugzwang. Er schaffte es einen tollen Zug in die drei Phasen Hop, Step und Jump zu bringen und sprang zum ersten Mal in seiner Karriere über die 14-Meter-Marke. Die persönliche Bestleistung und der neue ULC-Vereinsrekord brachten ihm den zweiten Titel und die fünfte Medaille.

In der U23-Klasse sprintete 400 Meter Hürden-Siegerin Astrid 13,10 Sekunden. Der Gegenwind von -0,9m/s verhinderte hier schnellere Zeiten.
Nach dem "Aufwärmen" über 100 Meter, konnte man Astrid auch noch auf der Stadionrunde bewundern. In 59,07 Sekunden kam die Studentin zwar nicht ganz an ihren Hausrekord heran, durfte sich mit dem dritten Platz und Bronze über die zweite Medaille an diesem Wochenende freuen.

Bei den Burschen gelang Levin Gottl die Qualifikation für das 100 Meter Finale. In 11,42 Sekunden schaffte er als Achtschnellster vor seinem Trainingskollegen Chuk Nnamdi die Qualifikation, der in 11,45 Sekunden Rang neun belegte. Im Finale gelang keine weitere Steigerung mehr, Levin kam nach 11,48 Sekunden als Achter ins Ziel - er darf aber noch in den nächsten vier Jahren in dieser Altersklasse starten.
Die Einlagenläufe bestritten Hermann-Alexander Beckert und Richard Weiss. Becki kam blieb dabei in 11,99 Sekunden knapp unter der 12-Sekunden-Marke, Richard verpasste diese Schallmauer in 12,04 Sekunden knapp.
Über 400 Meter wollte Nico nach seinem vierten Platz über 800 Meter, heute vielleicht sogar eine Medaille angreifen. Mit seinem Hausrekord von 50,61 Sekunden wäre dies sogar noch möglich gewesen. Jedoch wirkte Nico vom ersten Meter weg nicht locker und wirkte sichtlich müde. In 52,00 Sekunden war der Breitenfurter mit seiner Leistung alles andere als zufrieden.
Von Platzierungsglück waren die Jungs nicht gesegnet. Das 4x100 Meter Quartett mit Becki, Chuk, Levin und Richard sprintete die Stadionrunde in 44,08 Sekunden und belegte den undankbaren vierten Platz. Auf eine Medaille fehlte ca. eine halbe Sekunde.
Wieder Blech gab es für Richard im Dreisprungbewerb. Mit 12,49 Metern verpasste der Perchtoldsdorfer Edelmetall um nur zwei Zentimeter. Coach Leo war mit den Sprüngen aber nicht wirklich zufrieden - endlich klappten der Hop und der Step, dafür scheiterte es diesmal an der letzten Phase, dem Jump. Dies verhinderte größere Weiten. 

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